UV-Laserbeschriftung

Was ist ein UV-Laser?

Um einen UV-Laser zu erzeugen, durchläuft der Laserstrahl zwei zusätzliche Kristalle, die bei herkömmlichen Faserlasersystemen fehlen. Zunächst wird ein Laser mit Standardwellenlänge (1064 nm) durch einen nichtlinearen Kristall geleitet. Dadurch wird die Wellenlänge auf 532 nm reduziert. Anschließend wird dieses Licht durch einen weiteren Kristall geleitet, wodurch die Wellenlänge auf 355 nm reduziert wird. UV-Laser werden allgemein als THG-Laser (Third Harmonic Generation) bezeichnet, da sie die dritte Wellenlänge erzeugen. Beschriftungen mit diesem Beschriftungssystem wird "Kaltbeschriftung" genannt, da eine Beschriftung mit minimaler Hitzeeinwirkung stattfindet.

Anwendungsbeispiele mit einem UV-Laser

UV-Laser haben eine Wellenlänge von 355 nm, die von vielen Materialien stärker absorbiert werden kann, als die Wellenlänge genereller Laserbeschriftungs- oder Laserbearbeitungssystemen. Dadurch können UV-Laser auch 'Kaltbeschriftungen' vornehmen, bei denen Materialverbindungen photolytisch bearbeitet werden, um einen Kontrast zu erzeugen oder Material zu entfernen.
Generell nutzen Laser einen thermischen Prozess, bei dem die Bindungen des Materials durch Erhitzung so stark in Schwingung versetzt werden, dass sie brechen.
Dies führt oft zu einer wärmebeeinflussten Zone (HAZ) um die Markierung herum, in der sich die Materialeigenschaften durch die Wärmeeinwirkung verändern. Das kann zu Beschädigungen von Produkten oder zu mehr Ausschuss führen.
Mit einem UV-Laser wird das Risiko der hitzebeeinflussten Zone reduziert, da die Beschriftungen oberflächlich bleiben und dennoch dauerhaft sind. Ein UV-Laser eignet sich ideal für fast alle Kunststoff-, Harz-, Glas-, Gummi- oder Keramikanwendungen sowie für alle Metallkennzeichnungen oder -bearbeitungen, bei denen die Auswirkungen der Lasermarkierung auf die Oberflächenbeschaffenheit des Materials ein Problem darstellen könnten.

Beschriftung mit einem UV-Laser: Starker Kontrast und keine Beschädigungen

Im Vergleich zu Standard-Laserlicht (1064 nm) und grünem Laserlicht (532 nm) hat UV-Laserlicht eine höhere Materialabsorptionsrate. Dadurch können mit weniger Energie gut sichtbare Beschriftungsergebnisse erzielt werden, was ein beschädigungsfreies Beschriftungsergebnis gewährleistet. Die hohe Absorptionsrate ermöglicht es auch, dass ein UV-Laser sonst schwer zu beschriftende Objekte oder Materialien, wie z. B. Kunststoffe, stark reflektierende Metalle oder wärmeempfindliche Materialien beschriften kann. Auch für die Beschriftung von Kunststoffen und farbigen Kunststoffen, die mit der Faserwellenlänge nur schwer oder gar nicht zu beschriften sind, können UV-Laser eingesetzt werden.

Gewährleistung der Qualität trotz Unterschiede im Material

UV-Laser beschriften ohne aufwendige Nachjustierung der Laserparameter. Dadurch wird der Kontrastverlust aufgrund von Änderungen am Material, nicht einheitlichen Oberflächen von Formteilen und unterschiedlichen Harzchargen vermieden. Die robuste Markierung sorgt für hohe Kontraste und Beständigkeit gegen Umgebungslicht, was einen störungsfreien Beschriftungsbetrieb gewährleistet.

Absorptionsrate für verschiedene Kunststoffmaterialien

Dunklere Beschriftungen durch höhere Absorptionsraten

* Diese Werte stellen lediglich Referenzwerte dar und beziehen die Reflexion der Oberfläche nicht mit ein.

Lichtabsorptionsrate für Metall

Reduktion der Oberflächenbeschädigung

Beschriftung mit einem UV-Laser: Kontrastreiche Beschriftung

Die Europäische Kommission fordert, dass alle medizinischen Produkte mit Rückverfolgbarkeitscodes versehen werden müssen. Durch das Verfahren der 'Kaltbeschriftung' können Hersteller von Medizinprodukten alles kennzeichnen: von PE-Medikamentenflaschen bis hin zu implantierbaren Geräten. Dabei ist sichergestellt, dass diese Kennzeichnungen den strengen Sterilisationszyklen standhalten.

Beschriftung mit einem UV-Laser: Beschädigungsfreie Beschriftung

Warum ist ein UV-Laser die beste Wahl für diese Art von Anwendungen? Der Hauptgrund ist, dass dieser eine unglaublich hohe Absorptionsrate für eine Vielzahl von Materialien aufweist. Dadurch können Markierungen und Bearbeitungen mit minimaler Wärmebelastung durchgeführt werden. Außerdem wird die Oberfläche weniger beschädigt, so dass eine korrosionsbeständige Markierung möglich ist. Diese Eigenschaften schützen Materialien und Komponenten während des Markierungs- und Produktionsprozesses. Auch stark reflektierende Materialien wie Gold, Silber und Kupfer sowie empfindliche Materialien wie Glas, Gummi, Keramik und Kunststoff können beschädigungsfrei beschriftet werden.

Markierung und Berarbeitung ohne thermische Beschädigung

Standardwellenlänge

Beschriftung / Schneiden

MD-U (keine Hitzeschäden)

Beschriftung / Schneiden

Thermische Bearbeitung

Unter Hitzeeinwirkung beginnen die Moleküle zu vibrieren. So können die Bindungen zwischen ihnen zerstört werden.

Photodegradationsverfahren

Wird Licht zum Aufbrechen der Bindungen verwendet, entsteht dabei weniger Hitze.

Standardwellenlänge

MD-U

Beschriftung von Chipgehäusen

UV-Laserbeschriftung: Reduktion von Oberflächenbeschädigungen - Anwendung: Elektronische Teile

Weil die elektronischen Komponenten mit den entsprechenden Dichtungsharzen immer kleiner werden, besteht bei der Verwendung von Lasern mit Standardwellenlänge ein größeres Risiko, das die internen Komponenten durch die hierbei übertragenen Energiemengen beschädigt werden. UV-Laser bieten eine hohe Material-Absorptionsrate. Das verringert das Risiko, dass Energie auf die internen Komponenten übertragen wird.

UV-Laserbeschriftung: Reduktion von Oberflächenbeschädigungen - Anwendung: Quarzglas

Quarzglas wird für Fenster oder Bildschirme genutzt. Es ist schwer zu beschriften, rissempfindlich und erfordert eine schonende Beschriftung. Der UV-Laser nutzt seine hohe Absorption und den dichten Strahlfleck, um langsam und sauber zu markieren. Der UV-Laserbeschriftungsstrahl ist stark genug, um die Hitzebeständigkeit zu überwinden, aber auch empfindlich genug, um das Quarzglas nicht zu beschädigen.

Produktübersicht der KEYENCE-Beschriftungslaser:
Modellreihe MD-U

UV-Laser mit 3-Achsen-Steuerung

Die 3-Achsen-UV-Laserbeschrifter nutzen eine UV-Wellenlänge von 355 nm, um Teile mittels Kaltbeschriftung zu markieren oder zu bearbeiten. Die UV-Laser verfügen über drei verschiedene Achsen zur Steuerung des Laserstrahls, die für eine gleichmäßige Markierung über große Sichtfelder oder auf 3D-geformten Teilen ausgelegt sind. UV-Laserbeschriftungssysteme sind mit einer Technologie ausgestattet, die die Art und Weise, wie Objekte markiert bzw. graviert werden, revolutioniert. Ein 3-Achsen-Lasermarkierer ermöglicht die vollständige Kontrolle des Fokusabstands. Dadurch kann der Laser auch bei unterschiedlich großen Teilen oder schwierigen Geometrien im Fokus gehalten werden.

Einheitliche Kennzeichnung

Die 3-Achsen-Steuerung passt den Brennpunkt während des gesamten Beschriftungsprozesses an, um eine beschädigungsfreie Beschriftung über den gesamten Markierbereich zu gewährleisten. Der Punkt, an dem der Laser fokussiert wird, wird ständig angepasst. Durch die Anpassung des Brennpunkts bleibt der Strahl über ein viel größeres Markierfeld (330 mm x 330 mm) im Fokus, was bei herkömmlichen Laserbeschriftern nicht möglich ist.

Beschriftung von 3D-Formen

Die Modellreihe MD-U ist mit der 3-Achsen-Steuerung ausgestattet, einer Funktion zur Steuerung des Lichtstrahls entsprechend der Form des Messobjekts, inklusive absatzförmiger, schräger, zylindrischer und kegelförmiger Bauteile. Verzerrungen und Werkstofffehler werden auf ein Minimum reduziert, was eine Markierung ermöglicht, die sehr gut mit der 3D-Form übereinstimmt.

Integrierte Multifunktionskamera

Der UV-Laserbeschrifter MD-U verfügt über eine integrierte Kamera, die Autofokus, 2D-Codelesung, die Funktion zur Überprüfung der Beschriftung und eine Sucherfunktion ermöglicht. Keine Peripheriegeräte mehr erforderlich - die integrierte Multifunktionskamera ermöglicht Positionierung, Inspektion und vieles mehr.

Vorgängermodelle

Zeichen werden dicker und ihre Positionen verschieben sich stärker je näher sie sich am Rand des Markierungsbereichs befinden.

MD-U

Einheitliche Linienstärke und hohe Präzision werden über den gesamten Markierungsbereich behalten.

Schritte

Schräge Oberfläche

Zylinder

Kreisförmiger Kegel

Deutliche Beschriftung an beengten Stellen

Der minimale Fokuspunktdurchmesser eines Lasers hängt stark von seiner Wellenlänge ab. Beträgt die UV-Wellenlänge nur ein Drittel der Standard-Wellenlänge (also 355 nm statt 1064 nm), verringert sich dementsprechend auch der Fokusdurchmesser. So wird die Beschriftung sogar bei beengten Platzverhältnissen möglich.

Problem

Verschiedene Zeichenarten nehmen unterschiedlich viel Platz in einem 2D-Code ein.

Lösung

Lichtpunktdurchmesser des Beschriftungslasers

Deutliche Beschriftung an beengten Stellen.

Hohe Umgebungsbeständigkeit: Schutzart des Markierkopfs: IP64

Geeignet für sehr schwierige Umgebungsbedingungen

In der Modellreihe MD-U wird KEYENCE-eigenes luftdichtes Dichtungsmaterial verwendet, um die optischen Komponenten zuverlässig zu schützen. So ist dafür gesorgt, dass es zu keiner Beeinträchtigung dieser Komponenten durch Schmutz, Staub, Wassertropfen usw. kommt, sodass das System auch unter widrigen Umgebungsbedingungen stabile Leistung liefert. Die Modellreihe MD-U weist die gleiche Schutzart auf wie der lüfterlose Markierkopf der Faser-Beschriftungslaser unserer Modellreihe MD-F.

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Stellen Sie Glas, Kunststoff, Keramik, Kupfer, Silber oder Gold her? Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, Ihr nächstes Projekt mit dem UV-Laser der Modellreihe MD-U von KEYENCE umzusetzen. Wir bieten Ihnen kostenlose Testgeräte, Demos und After-Sales-Support an. Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf.